Shakespeare-Festival: Großzügige Spende für inklusives Theaterprojekt

„Perfekt ist sooo langweilig“ nennt sich das inklusive Theaterprojekt der Jugendeinrichtung „Das Haus OT“, dessen Jugendensemble mit der Projektleiterin Victoria Dahm und Regisseurin Bärbel Reimer im Rahmen des Shakespeare-Festivals einen symbolischen Scheck in Höhe von 3.000 Euro vom Aufsichtsratsvorsitzenden Heinrich Thiel, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung des Neusser Bauvereins, Dirk Reimann, und Bürgermeister Reiner Breuer überreicht bekommt.

Der Neusser Bauverein verbindet jedes Jahr die Einladung zu einer Vorstellung beim Shakespeare-Festival mit einem Spendenaufruf. Das Neue Globe Theater Potsdam hat die rund 200 Gäste mit der Aufführung „Der Sturm“ in eineinhalb Stunden auf die Wogen der Komödie mit nur drei Darstellern nach der komprimierten Fassung von Joachim Lux entführt. „Unseren Gästen hat nicht nur die unkonventionelle und kurzweilige Inszenierung mit der überzeugenden Spielkunst der drei Darsteller gefallen, sondern sie waren erneut sehr großzügig bei ihrer Spendenbereitschaft für das Theaterprojekt“, sagt Dirk Reimann.

Im 17-köpfigen Ensemble spielen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit und ohne Behinderung – und das sehr professionell. Die Herausforderungen des Theaterspielens seien schließlich für alle Menschen gleich, betont Bärbel Reimer. Es ist fast ein Jahr her, dass das Ensemble „Perfekt ist sooo langweilig“ selbst auf der Bühne des Globe-Theaters stand und ihr selbst entwickeltes Theater-Stück mit Live-Gesang „Pipapo und Sowieso, der Umgang mit dem ganz normalen Familienwahnsinn“ aufführte. Und im Sommer soll es dahin wieder zurückgehen. „Wir hatten so viele Anfragen mit unseren Stück aufzutreten, die wir alle gar nicht bedienen konnten. So entstand schnell die Idee, das Stück zu verfilmen. Damit es mehr Menschen sehen können“, sagt Autorin Bärbel Reimer. Derzeit probt das Ensemble für die geplanten Filmaufnahmen und akquiriert weitere Fördergelder. Auch die Spende der Bauverein-Gäste wird helfen, das Filmprojekt zu realisieren.

Vor über zehn Jahren haben Victoria Dahm mit Bärbel Reimer die inklusive Theatergruppe mit dem Ziel gegründet: Mehr Menschen sollen sehen, wie Inklusion gelebt wird. „Wir müssen nicht warten bis alle Rahmenbedingungen perfekt und barrierefrei sind“, betonen die beiden Inklusionsvorreiterinnen. „In unseren Köpfen fängt es an.“

Presseinformation vom 16. Mai 2024 (PDF)